Intelligentes Pflaster zur Versorgung chronischer Wunden

Intelligentes Pflaster zur Versorgung chronischer Wunden

Sensor soll Ärzten und Pflegekräften wichtige Informationen liefern

Mehr als zwei Millionen Menschen in Deutschland leiden unter chronischen Wunden. Betroffen sind in den meisten Fällen ältere Menschen. Hier gilt es, Infektionen zu vermeiden und in der Wunde ein Klima zu schaffen, das die Heilung fördert. Bisher ist man in der Steuerung der Versorgungsabläufe chronischer Wunden allein auf die Expertise des pflegerischen und ärztlichen Wundversorgers angewiesen. Die Intervalle für Verbandswechsel ambulant wie stationär folgen meist starren Planungen. Objektive Parameter und differenziertere Kontrollmöglichkeiten, die eine individualisierte Versorgung erlauben, fehlen.

Quelle: GesundheitsCampus Bochum 08-08-2017
Quelle: GesundheitsCampus Bochum 08-08-2017

Vor diesem Hintergrund haben mehrere Partner aus Wissenschaft, Industrie und Kliniken das Projekt vulnusMON gestartet. Es wird vom Bundesforschungsministerium gefördert und ist auf drei Jahre angelegt. Medizinischer Projektpartner ist die Universitätsklinik für Dermatologie im St. Josef-Hospital Bochum (Direktor Prof. Eggert Stockfleth).

Eine Wunde wird als chronisch bezeichnet, wenn sie innerhalb von acht Wochen trotz optimaler Therapie keine Heilungstendenz zeigt und/oder innerhalb eines Jahres nicht abheilt. Ziel von vulnusMON ist es, ein Sensorpflaster zu entwickeln, mit dem die Wundheilung auch unter dem Verband im klinischen und ambulanten Alltag z.B. hinsichtlich drohender Infektionszeichen überwacht werden kann. Zusätzlich soll beim Wechsel des Verbands ein Video der Wunde aufgenommen und mit Bildanalysetools ausgewertet werden.

Auf Basis dieser objektiven Sensorparameter und Bildanalysetools können Ärzte und Pflegekräfte die weiteren notwendigen Entscheidungen zur Wundversorgung treffen. „Es ist eine Art intelligentes Pflaster“, sagt Prof. Stefanie Reich-Schupke, die im Venenzentrum Bochum Anfang 2017 die Stiftungsprofessur für Phlebologie innehat und gemeinsam mit Prof. Markus Stücker die Projektleitung für die Dermatologie bei vulnusMon übernommen hat. Getragen wird das Venenzentrum von den Abteilungen für Dermatologie und Gefäßchirurgie im St. Josef-Hospital.

Quelle: www.gc-bo.de/de/2017/intelligentes-pflaster-zur-versorgung-chronischer-wunden/

 

Intelligentes Pflaster soll chronische Wunden überwachen

Intelligentes Pflaster soll chronische Wunden überwachen

Mehr als zwei Millionen Menschen in Deutschland leiden an Wunden, die nicht oder nur schwer heilen. Ihnen könnte demnächst eine neue Technik helfen.
Ein neues Sensorpflaster soll den Heilungsfortschritt von chronischen Wunden erfassen. Entwickeln will es das Team des Projekts „Vulnus Mon“, das das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert. Die neue Technik soll eine individuelle Versorgung von Patienten mit chronischen Wunden ermöglichen.

Derzeit werden solche Wunden nach festgelegten Intervallen regelmäßig kontrolliert. Dazu muss sie speziell geschultes Personal freilegen und begutachten. Objektive Parameter dafür fehlen.

Moderne Technik soll künftig im Blick behalten, was unter dem Verband passiert. © RUB, Marquard
Moderne Technik soll künftig im Blick behalten, was unter dem Verband passiert.
© RUB, Marquard

Schneller heilen
Das neue Pflaster soll die Wunde unter dem Verband im Alltag überwachen, zum Beispiel Anzeichen einer drohenden Infektion erkennen. Zusätzlich soll beim Wechsel des Verbandes ein Video der Wunde aufgenommen und mit Bildanalysetools ausgewertet werden. Basierend auf den so ermittelten Informationen können Ärzte und Pflegepersonal individuell entscheiden, wie sie die Wunde weiter versorgen müssen.

Ziel ist es, den Patientinnen und Patienten unnötige Verbandswechsel zu ersparen und die Wundheilung zu beschleunigen.

Medizinischer Partner im Projekt ist die Bochumer Universitätsklinik für Dermatologie im St. Josef-Hospital. Beteiligt sind die Teams um Prof. Dr. Stefanie Reich-Schupke und Prof. Dr. Markus Stücker. Koordinator des gesamten Forschungsverbundes ist die Softwareentwicklungsfirma NSC in Lichtenstein. Die Fördersumme beläuft sich auf 2,35 Millionen Euro. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt.

Quelle: news.rub.de/wissenschaft/2017-08-08-neues-projekt-intelligentes-pflaster-soll-chronische-wunden-ueberwachen